Führungen werden in der Basilika und ihren Anlangen das ganze Jahr über angeboten. Wenn Sie Interesse haben, dann melden Sie sich bitte im Wallfahrtsbüro telefonisch oder per E-Mail.

Wenn Sie sich vorab schon über die Basilika von Klein Mariazell informieren möchte, können Sie hier in unserem Online Kirchenführer bereits eingige Eindrücke gewinnen.

Hier ein Panorama von Jan Salwinski

Außerdem gibt es ein 3D Kugel-Panorama der Basilika auf der Homepage:
Mariazell im Wienerwaldwww.mariazell-wienerwald.at
> hier geht es zum Panorama <

 

Gnadenbild

Das Gnadenbild,
die tronende Muttergottes mit dem Jesuskind auf ihrem Schoß.

Aus einer Mönchszelle mit einer Muttergottesstatue
entstand das Benediktinerkloster "Cella Sancte Marie",

das "Marienzelle" bedeutet.

 

 

 

 

 

Kirche

Die Basilika von Klein-Mariazell ist seit dem Mittelalter Mittelpunkt der gleichnamigen Pfarre und erfüllte zwischen ca. 1120 und 1782 auch die Funktion einer Klosterkirche für Benediktinermönche.
Ursprünglich besaß sie nur einen hölzernen Dachreiter über dem Mittelschiff. Dieser wurde erst 1765 im Auftrag des damaligen Abtes Jacob Pach durch den gegenwärtigen Turm ersetzt.

 


Portale


Das Hauptportal der Kirche und das restaurierte Nordportal, beide um 1240 entstanden, erstrahlen nach der Renovierung in neuem Glanz.

Eine einmalige Auszeichnung der Kirchenfront ist das Hauptportal. Die in den Seitenmauern eingelassenen Säulen tragen Knospenkapitelle, darüber Rundbögen mit blättern und Tierköpfen an den Anläufen. Der äußere Bogen ist mit romanischen Blätterverschlingungen prächtig verziert. Zu Beginn der 50-er Jahre des 20. Jh. wurde das Hauptportal, das durch mehrere Vermauerungen der Säulen verunstaltet war, wieder freigelegt und ebenso wie das Nordportal wieder als ein echtes Zeugnis der Romanik in den ursprünglichen Zustand versetzt. Gerade dieses zweite Portal, das einst die Stiftskirche von der Nordseite her zugänglich machte, ist der große Anziehungspunkt vieler Kunstkenner.

 

Orgel



Orgel1

Die unter Abt Jacob Pach 1770 angeschaffte Orgel wurde von Ignaz Gatto dem Älteren gebaut.
Von einem Brüstungspositiv aus gespielt, wurden Pedal und Hauptwerk in zwei schräg gestelle Kästen untergebracht.

Im Jahre 1891 war diese Barockorgel durch die Fa. Kauffmann umgebaut und erweitert worden.
Im Zuge der Generalrestaurierung 1994-1997 entschied man sich für die Rekonstruktion der barocken Orgel.

 

Chorgestühl



Auf der Orgelempore steht das Chorgestühl aus der Zeit der Benediktiner-Mönche, angeschafft um 1693 von Abt Roman Wohlrab (1680–1699) und um 1770 von Abt Jacob Pach.

 

Fenster

West-Fenster im Chorraum, im Jahre 1897 gestiftet, stellt Maria mit dem unbefleckten Herzen dar.

 

 

 

Hochaltar

Nicht zuletzt sei aber unser Blick dem Hochaltar zugewendet in seinem prächtigen Aufbau, ruhend auf vier starken Säulen, die einen Baldachin bilden, unter dem Gott Vater segnend seine Hand der Welt zuwendet. Zwischen den Säulen stehen die überlebensgroßen Gestalten des hl. Florian und des hl. Leopold – die Mitte des Aufbaues nimmt die von sieben leuchtertragenden Engeln umgebene Gnadenmadonna ein. Dieses Gnadenbild hat all die wechselvollen Zeiten Klein-Mariazells überstanden.


Kreuzgang


 

 

 

 

 

Fresken

Wandfresken Deckenfresken

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Krypta

 

Zur Wiederbestattung der Gründer wurde unter dem Presbyterium eine Krypta errichtet, die durch die ehemalige Sakristei über einen Steg zwischen der romanischen Apsis und einem gotischen Turmfundament zugänglich ist.
Diese Krypta, das Herz der gesamten Anlage, ist durch den jungen Wiener Bildhauer Mag. J. Höfinger gestaltet worden. Der Erzbischof von Wien, Dr. Christoph Schönborn, hat diesem Werk in seiner Weihepredigt vom 1. September 1996 folgende Deutung gegeben:
"Der Boden der westseitigen Nische zeigt eine Metallskulptur zum Gedenken an die versunkenen Gräber dieses Ortes. Darüber - vor einer mit einem Waldrelief versehenen Rückwand - sind Wurzeln eines tausendjährigen Baumes angebracht, der unter der Kirche am Ufer des alten Flurheiligtums freigelegt wurde. die Gestaltung der Nische ist eine doppelte Mahnung für jeden, der diesen Ort betritt: Wer in unserer unruhigen, orientierungsarmen Zeit die Zukunft meistern will, muß denen treu bleiben, die ihm vorangegangen sind. Er muß für sein eigenes Bauwerk Maß nehmen an den Fundamenten, die von seinen Vorfahren gelegt wurden. Und zweitens: Wer ungeachtet aller Globalisierungstendenzen seine Identität bewahren will, darf die Wurzeln nicht vergessen, die uns alle - bewußt oder unbewußt - an das Land des hl. Markgrafen Leopold binden.

Der Zwillingsstein in der nordseitigen Nische erinnert an die Versöhnung der beiden Brüder, die nach jahrzehntelangem Erbstreit an diesem Ort stattgefunden hat und der Anlaß zur Klostergündung wurde. Weil Liebe und Versöhnung, die Botschaft unseres Herrn Jesus Christus, ungeachtet aller Verhärtungen und Versteinerungen die dürre Welt zum Blühen bringt, wird der Zwillingsstein der versöhnten Brüder von jenem Quellwasser überflossen, da an der Nordseite der Kirche entspringt und schon vor tausend Jahren das Flurheiligtum durchströmt haben mag.

Das Grab der Brüder Schwarzenburg in der östlichen Nische ist mit jenem gravierten Grabstein bedeckt, der in der Karwoche 1995 bei den Grabungen im Kirchenboden aufgefunden wurde. An seinem Fußende ist die Steinplatte schräg abgebrochen, das Bruchstück ist verlorengegangen. Dieses Bruchstück hat der Künstler mit der gleichen, schräg verlaufenden Bruchlinie wiederhergestellt. Das Bruchstück wurde aber nicht mehr an den Grabstein gefügt, sondern auf stählernen Trägern zu einer Mensa erhöht, die nun die Reliquie des hl. Leopold aufnehmen und als Altar geweiht wird.


Wer nach Betrachtung der beiden Nischen vor diesem Altar betend verweilt, wird in der Liebe des Herrn geborgen sein, der das Dunkel der Gräber erleuchtet und jeglichen Grabstein durch die Machttat der Auferstehung zerbrochen hat. Die blitzenden Träger der Mensa versinnbildlichen die Gewalt göttlichen Heilwirkens; der auferstandene Heiland zu Häupten des Grabes triumphiert über Nacht und Tag.

 

Reliquienschrein

Im ehemaligen Cellarium aus dem späten 13. Jh. wurde ein Reliquienschrein errichtet, in dem nahezu fünfhundert Reliquien von Heiligen und Seligen  aus fast allen Jahrhunderten der Kirchengeschichte Aufnahme gefunden haben.{component index.php?option=com_eventgallery&view=event&layout=pageable&folder=Reliquienschrein}

 

 

SR. M. Restituta

Dienerin Gottes - SR. M. Restituta

Helene KAFKA (1894-1945)

"Im Namen des Deutschen Volkes: ... Die Angeklagte Kafka wird wegen landesverräterischer Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode und zum Ehrenrechtsverlust auf Lebenszeit verurteilt" - so endete am 29. Oktober 1942 die Hauptverhandlung gegen Sr. M. Restituta (Helene) Kafka. "Enthauptung" heißt die ohnmächtige Reaktion der Nazi-Mächtigen gegenüber einer Frau, die ihr Haupt zeitlebens nur vor e i n e m Herrn gebeugt hatte: Jesus Christus, dem sie in der Kongregation der Schwestern des III. Ordens des heiligen Franziskus, genannt "von der christlichen Liebe" - bis in den Tod.
Helene, wie das am 1. Mai 1894 in Brünn-Hussowitz geborene sechste von sieben Kindern des Schuhmacherehepaares Kafka getauft wurde, verbrachte Kindheit und Schulzeit n Wien-Brigittenau. Die Liebe zum Menschen mit seinen leiblichen und seelischen Nöten zog sie - nach einer zweijährigen Anstellung als Trafikantin - nicht nur zur Krankenpflege ins Städtische Krankenhaus Lainz, sondern kurz darauf (1914) auch zum Ordensleben, wie sie es bei unseren damals dort tätigen Mitschwestern kennengelernt hatte.
Bei ihrer Einkleidung 1915 erhielt Helene Kafka den Ordensnamen Sr. Maria Restituta (lateinisch = "die Wiederhergestellte") nach einer frühchristlichen Märtyrin.
Auf die Ordensprofeß und nach ersten Anstellungen in den Spitälern Neunkirchen und Lainz folgtt ab 1919 Sr. Restitutas Wirken als Operationsschwester im Krankenhaus Mödling, wo sie schon bald eine "Institution" war: Bei Ärzten, Patienten und in der Bevölkerung war sie als ausgezeichnete Krankenschwester, unermüdliche Helferin und realistische Ratgeberin bekannt und beliebt. In der klösterlichen Gemeinschaft wurde sie nicht nur wegen ihres Harmoniumspiels, sondern auch als Chorleiterin und als humorvolle Organisatorin von Ordensfesten geschätzt. Junge Mitschwestern suchten sie als mütterliche- und erfolgreiche- Fürsprecherin. Oberflächliche, schlampige Mitarbeiter hatten bei "Sr. Restituta" nichts zu lachen, besonders wenn ein Patient nicht auf das beste und genaueste versorgt wurde. Jene aber, die Österreich und der Welt Hitlers als Heiland und as Heil im Hakenkreuz verordnet hatten, haßte sie als standhafte Verteidigerin des Kreuzes Christi.
Als nämlich im Mödlinger Krankenhaus eine Station eröffnet wurde, hängte Sr. Restituta nicht nur eigenhändig Kreuze in alle Zimmer, sondern weigerte sich auch trotz strikten Nazi - Befehles beharrlich, diese wieder zu entfernen. Da sie schon längst erkannt hatte, daß mit dem Nationalsozialismus seine zutiefst widerchristliche und menschenverachtende Macht am Werk am Werk war, erlaubte ihr geradliniger, konsequenter und ihrem Gewissen als Mensch und Ordensfrau kompromißlos treuer Charakter ihr keine Wahl als: Widerstand!
"Sie trat unerschrocken für den Glauben und das Recht ein", erinnert sich später ihr Beichtvater, und "sie machte nirgendwo ein Hehl aus ihren Überzeugungen. Kriecherei oder selbst schlaue Diplomatie war ihr verhaßt.
Die Rache der Nationalsozialisten, die den Glauben und das Recht ebenso unerschrocken mit Füßen traten, war Sr. Restituta damit sicher. Im Dezember 1941 schlugen Hitlers Helfershelfer zu: Unter merkwürdigen Umständen - vermutlich handelte es sich um eine Falle - gelangte ein Blaupapier mit dem Text eines gegen das NS-Regime gerichteten Spott- und Mahngedichts, vom dem sich Sr. Restituta Abschriften hatte machen lassen, in die Hände eines SS-Arztes, der als fanatischer Nationalsozialist, Kämpfer gegen das religiöse Wirken der Schwestern unter den Patienten und besonderer Gegner Sr. Restitutas bekannt war. Auf seine Anzeige hin wurde Sr. Restituta am 18 Februar 1942 (Aschermittwoch) von der Gestapo im Operationssaal verhaftet.
Es folgten 13 Monate Haft im Landesgericht Wien, fünf davon in der zermürbenden Todeszelle - für Sr. Restituta eine Zeit der "vielen unverdienten Gnaden", die sie sich wohl schon in Mödling erbeten hatte. Wie oft sah man sie nach anstrengenden Operationen noch spätabends allein vor dem Tabernakel knien! Auch die besondere Verehrung der Schmerzensmutter mag ihr im Gefängnis die Kraft erwirkt haben, sich und andere aufzurichten. Ob Christ oder Kommunist, politische Gefangene oder Kindesmörderin: sie alle erlebten am eigenen Leib und an der eigenen Seele, wie in Sr. Restituta der Name ihrer Ordensgemeinschaft zur Tat wurde: "von der christlichen Liebe"...
"Sie hatte eine Ausstrahlung; was sie gesagt hat, hat man geglaubt; ihre Ehrlichkeit, Offenheit und reine Geradlinigkeit waren ganz einfach einmalig! Ihre Hilfsbereitschaft, ihr Mut und ihre Tröstungen waren unbeschreiblich großartig. Sie war ein wunderbarer Kerl!". Bekennt eine ehemalige Mitgefangene und aktive Kommunistin, die dennoch gerade den Wert des ungebrochenen Glaubenszeugnisses unserer Mitschwester hervorhebt: "Der Einfluß, den Sr. Restituta auf die Mitgefangenen ausgeübt hat, war aufgrund ihrer Ausstrahlung und Menschlichkeit wirklich groß. Sie lebte uns allen vor, was es heißt zu glauben, wenn auch viele von uns aufgrund der Unmenschlichkeit des Lebens und der Mitmenschen nicht mehr glauben konnten". - Doch so manche von ihnen haben in jenen Monaten durch Sr. Restituta wieder zu Gott und zur Kirche zurückgefunden.
Inzwischen waren mehrere Gnadengesuche - darunter auch jenes Kardinal Innitzers, des damaligen Erzbischofs von Wien - abgelehnt worden, denn in Wahrheit ging es den Nationalsozialisten im Fall der Ordensschwester Kafka noch um viel mehr, nämlich um die "Kirchenpolitik in den neuen Gebieten", was gleichbedeutend war mit Kirchenkampf, Martin Bormann, Leiter der Parteikanzlei und oberster Interpret des "Führerwillens", der jeher verbissener Christenhasser und Kirchenverfolger, wurde vom Schreibtisch aus zum eigentlichen Scharfrichter Sr. Restitutas, indem er "Vielmehr aus Abschreckungsgründen den Vollzug der Todesstrafe für erforderlich" hielt.
Den Gang zum Schafott am 30. März 1943 trat unsere Mitschwester so an, wie es ihr Ordensname vorzeichnete: als "Restituta" = als in Gott "Wiederhergestellte". "Sr. Restututa hat mit lauter Stimmer ihre Profeßformel begetet und nachher mit eigenen Worten für die Bekehrung der Feinde des Gottesreiches gebetet", überliefert der Priester, von dem sie nach der Gelübdeerneuerung die letzte heilige Kommunion empfing; aus ihren Briefen wissen wir, daß sie allen, die zu ihrer Verurteilung beigetragen hatten, schon früher von Herzen vergeben hat. - 18.21 Uhr: Ein schwerer, dumpfer Schlag des Fallbeils - und Gott vollendet, was er an seiner Dienerin begonnen hat. Sr. M. Restituta bleibt die einzige Ordensfrau die im deuschsprachigen Machtbereich des NS-Regimes, die gerichtlich zum Tod verurteilt und tatsächlich hingerichtet worden ist.
Der Seligsprechungsprozeß für die Dienerin Gottes Sr. M. Restituta, am 4. November 1988 vom Wiener Erzbischof Kardinal Groer feierlich in unserem Mutterhaus eröffnet, wird nach erfolgreichem Abschluß der diözesanen Phasen seit 1990 in Rom weitergeführt.

Kriegerdenkmal

Das neue Kriegerdenkmal am Vorplatz der Kirche
Auch im Kriegerdenkmal, auf dem Platz vor der Kirche, kommt der Auferstehungs glaube zu einem bildhaften Ausdruck. Nicht Schmerz, Trauer, Leid, sondern Auferstehung und Heimkehr in die Wohnungen, die der Herr bereitet hat, findet hier einen unserer Zeit adäquaten Ausdruck. Der Schöpfer dieser Plastik sagt dazu: "Als strahlende Formen, sich gegenseitig berührend und vorwärtsschreitend aus ihren zerbrochenen Gräbern in Richtung ihrer Heimat und hin zu Gott, habe ich die Toten gestaltet, eingedenk der Verheißung Ewigen Lebens, deren Erfüllung alles Leid aufheben und alle Tränen trocknen wird."

 

 

 

 

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